Nasendusche – warum sie hilft und wie sie angewendet wird

Nasendusche – was genau ist das?

In diesem Artikel möchte ich ein wenig über die Vorteile der Nasendusche berichten, deren Einsatzgebiete und Handhabung. Ich empfehle sie sehr gerne, da sich auf diese einfache Art chronische Entzündungen und deren Folgen im Bereich der Nase und Nasennebenhöhlen effektiv bessern lassen.

Wirkprinzip

Das Wirkung basiert auf der Spülung der Nasenschleimhaut mit lauwarmer Salzlösung. Zäher Schleim, im Schleim befindliche Krankheitserreger, aber auch Allergene und Umweltverschmutzungen können so schonend aus der Nase gespült werden. Aufgrund des durch das Nasenspülen entstehenden Unterdruckes (sog. Venturi-Effekt) in der Nase wird auch Schleim aus den Nebenhöhlen angesaugt und ebenfalls mit herausgespült.

Bei welchen Erkrankungen macht die Anwendung der Nasendusche Sinn?

Die Anwendung der Nasendusche empfehle ich unterstützend bei chronischer oder auch akuter Nebenhöhlenentzündung, trockenen und verborkten Nasenschleimhäuten, aber auch nach operativen Eingriffen an der Nase. Allergiker profitieren von der abendlichen Anwendung der Nasendusche dadurch, dass die Allergie verursachenden Pollen aus der Nase gespült werden und ihre entzündungsauslösende Wirkung daher vermindert wird. Heuschnupfen Patienten sollten daher während des gesamten Pollenfluges am Abend spülen, Hausstaubmilbenallergikern ist die Anwendung ganzjährig zu empfehlen.

Die langfristige Anwendung beugt weiterhin Erkältungen und Schnupfen vor. Ist man bereits erkältet kann man durch die mehrmals tägliche Spülung den Nasenspraybedarf reduzieren. Treten bei der Anwendung im akuten Infekt Kopfschmerzen auf konsultieren Sie bitte Ihren HNO-Arzt.

Aufgrund der intensiven Befeuchtung und Pflege der Nasenschleimhäute läßt auch Nasenbluten bei regelmäßigem Gebrauch oft nach, ohne dass verödet werden muss.

Welche Produkte gibt es?

Es sind verschiedene Produkte auf dem Markt erhältlich, Spülkännchen aus Glas oder diverse Spülgefäße aus Kunststoff. Dabei läuft das Salzwasser entweder passiv durch die Nase oder die Sole kann durch leichten Druck durch die innere Nase gespült werden. Sie können in der Apotheke, über Amazon, in Drogeriemärkten und Discountern erworben werden und kosten zwischen 10 und 15 EUR.

Getestete Nasenduschen durch die Stiftung Warentest:
https://www.test.de/Nasenduschen-Nur-vier-von-zehn-sind-gut-4649059-4649292/

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Wie wird die Nasendusche am besten angewandt?

Es werden 250 ml lauwarmes Leitungswasser in das Gefäß gefüllt und 2,5 gr Salz dazu gegeben. Es ist ratsam, fertig abgepackte und portionierte Beutelchen mit Nasenspülsalz zu verwenden – die Handhabung ist hiermit deutlich erleichtert und Sie stellen sicher immer die richtige Salzkonzentration für die Spüllösung zu verwenden. Das Nasenspülsalz erhalten Sie in Apotheken, Drogeriemärkten und Diskountern. Wichtig ist die Angabe, wieviel Salz auf wieviel Wasser kommt, da es wie erwähnt größenverschiedene Nasenduschen gibt.

Es gibt ein gutes amerikanisches Produkt, bei diesem wird das Abkochen des Leitungswassers empfohlen. Dies ist in Deutschland in der Regel nicht notwendig. In den USA dagegen kann die Wasserqualität insbesondere in den südlichen Staaten wegen der deutlich höheren Temperaturen eingeschränkt sein, weshalb diese Empfehlung nicht auf Deutschland zu übertragen werden braucht.

Selbstverständlich können Sie das Salz auch abmessen und normales Haushaltssalz oder Meersalz verwenden. Haushaltssalz sollte jodfrei und ohne Fluorzusatz und Rieselhilfen sein. Um eine sog. isotone Lösung herzustellen, die dem Salzgehalt des Blutes entspricht, nimmt man einen gestrichenen Teelöffel Salz auf einen halben Liter. Ein exaktes Abmessen ist immens wichtig, da gar kein, zu wenig, aber auch zu viel Salz die Schleimhäute reizen und das Gegenteil bewirken kann. Da außerdem die konsequente Anwendung der Nasendusche wichtig ist rate ich persönlich zu den Portionsbeuteln – das ist einfach unkomplizierter anzuwenden und sichert die immer richtige Dosierung. Wer am Abend immer lange rummessen muss, lässt die Nasendusche erfahrungsgemäß bald wieder stehen.

Das Salz sollte vor der Anwendung KOMPLETT aufgelöst sein und das Wasser lauwarm sein. Andernfalls kann es bei der Anwendung brennen. Daher nehmen Sie sich bei den ersten Zubereitungen etwas Zeit. Die Lösung sollte aus Hygienegründen immer frisch hergestellt werden! Man braucht allerdings kein abgekochtes Wasser hierfür, es sei denn, die Nase oder die Nasennebenhöhlen sind frisch operiert. Ratsam ist ein kurzes Laufenlassen des in den Rohren stehenden Wassers.

Dann halten Sie den Kopf leicht schräg nach vorne und setzen die Nasendusche an. Das Wasser kann so am besten durch das Nasen- und Nebenhöhlensystem durchlaufen und läuft aus dem anderen Nasenloch ins Waschbecken. Atmen Sie dabei durch den geöffneten Mund. Andernfalls läuft das Wasser in den Rachen und das wird als unangenehm empfunden. Wenn Sie dabei sprechen können machen Sie alles richtig (siehe Anwendungsvideo zur Nasendusche ganz unten).

Nachdem etwa die Hälfte der Salzlösung durchgelaufen ist, wechseln Sie die Seite. Dazwischen können Sie die Flüssigkeit vorsichtig ausschneuzen.

Bei den meisten Nasenduschen kann man etwas Druck im Gefäß aufbauen. Bitte achten Sie darauf, dass Sie nicht zu stark auf die Flasche drücken, da so auch Spüllösung über die Ohrtrompete ins Mittelohr gelangen kann, wodurch gelegentlich leichte Ohrenschmerzen ausgelöst werden können. Dies ist insbesondere bei eitrigen Entzündungen der Nase und der Nasennebenhöhlen wichtig um einer Keimverschleppung ins Mittelohr vorzubeugen. 

Idealerweise führen Sie die Nasendusche ein bis zwei mal am Tag durch. Hat Ihr Arzt Ihnen zusätzlich Nasensprays verordnet, so sollten abschwellende Nasensprays VOR der Nasendusche, kortisonhaltige Sprays idealerweise NACH der Nasendusche angewendet werden.

Wie erwähnt lassen sich durch das regelmäßige Spülen zahlreiche Erkrankungen der Nase und der Nebenhöhlen positiv beeinflussen. Es lohnt daher sich durch die am Anfang kompliziert anmutende Anwendung „durchzubeißen“, schnell wird die Anwendung Routine.

„Pflege“ der Nasendusche

Nach der Benutzung der Nasendusche sollte diese gut ausgespült werden und gut abtropfen können. In größeren Abständen sollte die Nasendusche für 5 Minuten im Kochtopf ausgekocht oder in der Mikrowelle sterilisiert werden. Nach ca. einem Jahr empfiehlt sich ein Austausch, wenn es es sich um ein Produkt aus Kunststoff handeln sollte.

Grundsätzlich sollte die Nasendusche nicht mehrfach innerhalb der Familie benutzt werden, jedes Familienmitglied sollte zur Verhinderung einer Keimverschleppung eine eigene Nasendusche verwenden.

Mein persönliches Fazit zur Nasendusche

Ich selbst bin begeisterte Nasenduscherin. In meiner Praxis bin ich zahlreichen Erkältungskeimen ausgesetzt und meine Kinder bringen aus dem Kindergarten auch oft ein „Mitbringsel“ mit. Wenn ich merke, dass sich ein Infekt anbahnt beginne ich rasch mit dem Spülen – oft komme ich so um eine ausgewachsene Erkältung herum.

Wer sich durch die anfangs etwas gewöhnungsbedürftige Anwendung durcharbeitet wird langfristig mit freier Nase und weniger Entzündungen belohnt.

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