FeNO – Entzündungen der Atemwege erkennen

Was bedeutet FeNO?

Bei der FeNO Messung (Fraktioniertes exhaliertes (ausgeatmetes) Stickstoff-Monoxid (NO)) wird dessen Gehalt in der Ausatemluft bestimmt. NO wird an verschiedenen Stellen im Körper gebildet, in den Atemwegen hauptsächlich von den Epithelzellen. Bei allergischen Atemwegserkrankungen wird mehr von diesem Biomarker gebildet. Durch einen einfachen und schmerzlosen Test, bei dem man zehn Sekunden entspannt in ein Mundstück bläst, läßt sich die Konzentration von NO bestimmen.

Je nach ermittelter Konzentration (ppa, parts per billion) kann man Rückschlüsse auf die allergische Entzündung in den Atemwegen ziehen – je höher der NO-Gehalt, desto stärker die Entzündung.

FeNO Messung einfach Stickstoffmonoxid
Einfach durchführbare Messung (© Bosch Healthcare Solutions, VIVATMO PRO)

Wie wird die FeNO-Messung durchgeführt?

Der Patient atmet wenige Sekunden entspannt in das Mundstück des Gerätes aus. Danach dauert es noch ca 1,5 Minuten, bis das Ergebnis abgelesen werden kann. Danach erfolgt das Gespräch mit dem Arzt über das Ergebnis und etwaiger Konsequenzen, was weitere Diagnostik und Therapie angelangt.

Aufgrund der einfachen und schmerzlosen Durchführbarkeit kann die Untersuchung bereits bei Kindern ab ca. vier Jahren durchgeführt werden, bei entsprechender Mitarbeit der Kinder auch schon früher. In diesem Alter sind die Kleinen meist noch nicht in der Lage eine Lungenfunktionsprüfung (sog. LuFu) zu absolvieren, so dass hier die FeNO-Messung erste Hinweise auf ein allergisches Asthma liefern kann.

Wann wird die FeNO Messung eingesetzt?

Nationale und internationale Leitlinien empfehlen die FeNO-Messungen zur Diagnose, zum Therapiemanagement und Monitoring von Asthmapatienten 3,4,5 .

Oftmals sind die Beschwerden einer allergischen Atemwegserkrankung (allergischer Husten, Asthma) nicht so offensichtlich, weil Beschwerden in den oberen Atemwegen auch fehlen können (typisches Naselaufen, Augenjucken…). Allergiediagnostik ist Detektivarbeit. Gerade bei Kindern bietet die FeNO-Messung eine einfache Möglichkeit zur Feststellung bzw. Interpretation einer Entzündung in den Atemwegen bei chronischem oder häufig wiederkehrendem Husten. Bei auffälligem Ergebnis muss das auslösende Allergen gesucht werden und eine entsprechende antientzündliche Therapie eingeleitet werden. Dies erfolgt dann in enger Zusammenarbeitet mit Pulmologen bzw. Kinderpulmologen.

Darüber hinaus bietet die Bestimmung des FeNO eine gute Möglichkeit den Erfolg einer antientzündlichen, antiallergischen Therapie zu überwachen. Ein sinkendes FeNO in der Ausatemluft zeigt eine suffiziente Behandlung an. Bei steigenden Werten muss die Therapie überdacht und angepasst1,2 werden. Noch vor dem Lungenfunktionstest zeigen steigende FeNO-Werte eine Verschlechterung des Krankheitsverlaufs und ermöglichen so ein frühzeitiges therapeutisches Entgegenwirken.

Was bedeuten die FeNO-Werte?

Man weiß, dass die Werte von verschiedenen Faktoren abhängen – Kinder haben niedrigere Basiswerte als Erwachsene, Frauen geringere als Männer. Sie sind abhängig von der Körpergröße und Körpergewicht und variieren je nach Nahrungsaufnahme (nitratreiche Nahrungsmittel wie Salat, Spinat, Wurst). Raucher haben niedrigere Werte.

Wichtig ist bei der Interpretation immer, dass die Werte alleine noch keine Diagnose machen. Die FeNO-Werte müssen immer als einzelner Parameter in Zusammenschau mit weiteren Faktoren bewertet werden (Symptome, Symptomdauer, -intensität und -häufigkeit, Exposition gegenüber Allergenen, Anwendung antientzündlicher Medikamente; siehe auch Interpretationstabelle gemäß Empfehlung der American Thoracic Society (ATS)).

Bei erhöhten Werten und korrespondierenden Beschwerden muß eine eosinophile Atemwegserkrankung vermutet (hohe Spezifität von 90%) und eine pulmologische Diagnostik angeschlossen werden. Eine Kontrolle ist indiziert bei grenzwertigen Werten und bei anhaltenden Beschwerden nach ein paar Wochen. Trotz hoher Spezifität schließen unauffällige Werte ein allergisches Asthma jedoch nicht vollkommen aus (ca. 10% falsche Ergebnisse).

1 Essat et al. Eur Respir J 2016;47:751-68

2 Bodini A et al. Chest 2017;132:1520-25

3 Buhl et al. Pneumologie 2017; 71: 849–919

4 Dweik et al. Am J Respir Crit Care Med 2011;184: 602–15

5 NICE Guideline Asthma – diagnosis and monitoring (November 2017, https://www.nice.org.uk/guidance/ng80/evidence/full-guideline-asthma-diagnosis-and-monitoring-pdf-4656178047)