HPV-Impfung für Jungen zwischen 9 und 14 Jahren

7. Bayerische Impfwoche steht im Zeichen der HPV-Impfung

Aus aktuellem Anlass – der 7. Bayerischen Impfwoche vom 15.-21. Juli 2024 – möchte ich Ihnen meinen Beitrag zur Impfung gegen Humane-Papillom-Viren, in deren Zeichen die Impfwoche steht, nocheinmal „hochholen“

Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt seit 2019 die Impfung gegen HPV-Viren jetzt auch für Jungen zwischen 9 und 14 Jahren. Vor 2018 wurde die HPV-Impfung nämlich nur Mädchen zwischen neun und vierzehn Jahren empfohlen.

Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Informationen zur Impfung:

Humane Papillomviren (HPV) zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erregern. Sie verursachen harmlose Viruswarzen, induzieren darüber hinaus aber auch Krebsgeschwüre befallener Gewebe. Anders ausgedrückt, bleibt eine HPV-Infektion mit sogenannten Hochriskio-Viren bestehen, kann sich im Laufe der Zeit Krebs entwickeln. Dies geschieht vor allem am Gebärmutterhals, aber auch an After oder Penis und in Mund und Rachen.

Es ist schon lange bekannt, dass das die Impfung das HPV-assoziierte Gebärmutterhals-Karzinom verhindert.

Demzufolge wurde diese Empfehlung nun auch auf Jungs der gleichen Altersgruppe erweitert. Hintergrund ist, dass man weiß, dass Humane Papillon-Viren (HPV) auch für Krebserkrankungen im Genitalbereich, aber auch im Bereich des Rachens/Halses verantwortlich sein können.

Die vom Robert-Koch-Institut und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „sehr sicher“ bewertete Impfung wird für Mädchen bereits seit dem Jahr 2007 zur Verhinderung von Gebärmutterhalskrebs empfohlen.

Die ständige Impfkommission hatte im Juni 2018 eine Impfempfehlung auch für Jungs beschlossen. Jährlich gibt es bei etwa 6250 Frauen und 1600 Männern HPV-bedingte Krebserkrankungen.

Impfstoffe und Durchführung

In Deutschland sind zwei HPV-Impfstoffe zugelassen. Beide Impfstoffe beinhalten den Schutz gegen die Hochrisiko Virus-Typen HPV 16 und 18. Der 9-Fach-Impfstoff ist zusätzlich noch gegen weitere 7 HPV-Typen wirksam (fünf Hochrisiko- und zwei Niedrigrisiko-Typen).

Die Impfung wird in zwei Etappen durchgeführt. Zwischen beiden Impfungen sollte ein Abstand von mindestens fünf Monaten bestehen. Verpasste Impfungen gegen HPV sollten so bald wie möglich und vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden. Allerdings sind drei Impfungen notwendig, wenn zum ersten mal mit 15 Jahren geimpft wird. Die Impfzeitpunkte sind jedoch nach Impfstoff leicht unterschiedlich. Der Aufbau des Impfschutzes sollte jedoch in beiden Fällen möglichst nach einem Jahr abgeschlossen sein.

Die HPV-Impfung wird von Kinderärzten, Internisten, Allgemein- und Frauenärzten durchgeführt. Aber auch ich als HNO-Ärztin biete diese Impfung an, da ich mich für die Prävention von HPV-bedingtem Mundhöhlenkrebs verantwortlich fühle!

Weitere Informationen finden Sie auch auf den Seiten des Robert-Koch-Institutes.

Quelle: u.a. W. Geissel, Deutsches Ärzteblatt; M. Ludwig, Pfob M, Wolf V, Bayerisches Ärzteblatt 7-8 2024