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Hautverjüngung mit Biostimulatoren

Der Trend in der minimalinvasiven ästhetischen Medizin geht weg von den Hyaluronfillern hin zum natürlichen und nachhaltigen Volumenaufbau. Schon seit Jahren verwendet man hierzu sogenannte Biostiumulatoren.

Es gibt verschiedene Wirkstoffe, welche Haut zur Neubildung von Elastin, Kollagen und Hyaluronsäure anzuregen. Die Haut regeneriert sich hierdurch, bildet eigenes Volumen und polstert sich natürlich auf. Diese sogenannten Biostimulatoren verbessern nachhaltig die Hautfestigkeit und – elastizität und verjüngen diese dadurch.

Während die Polymilchsäure Sculptra® vor allem in den tieferen Hautschichten wirkt, führt PhilArt® zu einer Regeneration in den oberen Hautschichten.

Biostimulator Sculptra® (Polymilchsäure, PLLA)

Der von der Schweizerischen Firma Galderma, deren Botulinumtoxin-Präparate wir auch verwenden, etablierte Biostimulator Sculptra ist eine Polymilchsäure, welche fächerförmig in die tieferen Hautschichten von Wange und seitlichem Gesicht eingebracht wird. Dort führt sie zu einer sanften Entzündungsreaktion, in dessen Folge die Reparaturmechanismen der Haut angestoßen werden – Kollagen und Elastin werden neu gebildet und straffen das Gewebe sanft. Die synthetisch hergestellte Polymilchsäure ist der körpereigenen Milchsäure nachempfunden. Nachdem sie ihren “Job“ getan hat, wird sie natürlich und vollständig verstoffwechselt. 

Für welche Patienten ist die Behandlung geeignet?

Besonders gut geeignet sind Patienten, die eingefallene erschlaffte Wangen und tiefe Falten im unteren Gesichtsbereich (Nasolabialfalte und Marionettenfalten) therapiert wünschen. Nicht geeignet sind mimische Falten (Zornesfalte, periorbitale Falten), diese lassen sich besser mit Botulinumtoxin behandeln.

Wie läuft die Behandlung mit Sculptra ab? Wann sieht man Ergebnisse?

Die Behandlung dauert nur wenige Minuten. Auf Wunsch kann vorher eine leicht betäubende Creme aufgetragen werden. Die Milchsäure muss in reichlich Kochsalzlösung gelöst werden, wenn sie injiziert wird. Daher sieht die Haut in den ersten Tagen etwas aufgeplustert aus, bis das Wasser vollständig resorbiert ist. Erst im Verlauf sieht man das eigentliche Ergebnis, da die Kollagenneubildung seine Zeit braucht. Nach ca. 12 Wochen kann man sich über den natürlichen, nachhaltigen Bindegewebsaufbau freuen. Auch, wenn man auf das Resultat ein bisschen warten muss – dafür hält es ein bis zwei Jahre, bei mehreren Sitzungen (in der Regel zwei bis drei) und Auffrischbehandlungen noch länger.

Was ist der Unterschied zu Behandlung mit Fillern (hochvernetzte Hyaluronsäure)?

Da Sculptra zu einem natürlichen Volumenaufbau führt, besteht keine Gefahr „überfüllt“ auszusehen. Bei richtiger Injektionstechnik gibt es bei Biostimulatoren keine Nebenwirkungen, Filler dagegen können zu ernsthaften Komplikationen wie Gefäßverschlüssen und sogar Blindheit führen. Darüber hinaus hält das Behandlungsergebnis von Fillern viel kürzer an, in der Regel nur wenige Monate.

Im Gegensatz zu den bekannten Hyaluronsäurefillern dienen sie nicht dem Auffüllen einzelner Falten oder dem Volumenaufbau.

Biostimulator PhilArt® (Polynukleotide)

Polynukleotide erzeugen nicht primär Volumen, sondern fördern als Biostimulatoren die natürliche Geweberegeneration. Das Ergebnis ist eine frisch-strahlende und straffere Haut, die immer noch vollkommen natürlich wirkt. Ein ideales Einsatzgebiet sind Augenringe und Augenschatten, Polynukleotide führen zu einer tollen Revitalisierung der Augenpartie.

Bereits seit Jahrzenten sind sie in verschiedenen klinischen Anwendungsbereichen wie der Verbrennungschirurgie bekannt. Injizierbare  Polynukleotide sind natürliche DNA-Bestandteile und entstammen Süßwasserfischen („Lachssperma“). Die Österreichische Firma Croma produziert seine PhilArt-Produkte in Europa.

Wie wirken Polynukleotide?

Neben der vor allem gewünschten Stimulation von Fibroblasten (Gewebesaufbauende Bindegewebszellen), welche dann vermehrt Kollagen bilden, haben Polynukleotide wie PhilArt weitere Wirkungen: so reduzierenden sie den oxidativen Zellstress verlangsamen hierdurch vorzeitige Alterungsprozesse.

Außerdem wirken sie Altersflecken entgegen, indem sie die Aktivität der Tyrosinase, eines Schlüsselenzyms der Melaninbildung, reduzieren. Weitere Enzyme, welche durch Polynukleotide gehemmt werden, sind Kollagenasen, welche maßgeblich am Abbau vorhandenen Kollagens beteiligt sind. So lassen sich auch eingefallene Narben (wie Aknenarben) gut behandeln.

Last but not least haben sie eine starke entzündungshemmende Wirkung, was ihre Anwendung auch bei zu Akne oder Entzündungen neigender Haut berechtigt. Bei stark entzündlich veränderter Haut (akuter Schub) ist eine Injektionsbehandlung jedoch kontraindiziert.

Die Anwendung der Polynukleotide ist sicher und deren Wirkung belegt.

Wie läuft die Behandlung mit Polynukleotiden ab?

Die Polynukleotide werden in drei  Behandlungssitzungen im Abstand von zwei bis maximal vier Wochen mit feinsten Nadeln in die Haut injiziert. Nur um die Augen herum kann es etwas zwicken, sonst ist die Behandlung nahezu schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten. Gerne tragen wir eine anästhesierende Creme vorher auf. Hinterher sieht man für einige Stunden ein paar Quaddeln (kleine Hübbelchen), spätestens am nächsten Morgen sind diese verschwunden. Selten kann es zu keinen Blutergüssen kommen, insbesondere im Bereich der dünnen Augenhaut.

Wie bei allen Biostimulatoren (siehe oben) braucht das Behandlungsergebnis seine Zeit.

Nach der Injektion haben die PN eine Halbwertszeit von nur 3-3,5 Stunden, bevor sie durch unspezifische DNA-Nukleasen in einzelne Nukleoside und Nukleotide aufgespalten und rückstandlos vom Körper abgebaut werden.

Was muss ich nach der Hautverjüngung mit Biostimulatoren beachten?

Nach der Injektion sollte für zwei bis drei Tage direkte Sonneneinstrahlung, Saunabesuche und sportliche Aktivität vermieden werden.

 


Übersichtsartikel mit Literaturstellen bzgl. des wissenschaftlichen Wirknachweises von Polynukleotiden