Patienteninformationen

Hier haben wir HNO-spezifische Themen sowie Beschreibungen von Untersuchungsabläufen und Therapien für Sie zusammengestellt.

Bei der Hirnstammaudiometrie (Synonym: brainstem evoked response audiometry, BERA) handelt es sich um ein diagnostisches Verfahren, welches zur elektrophysiologischen Beurteilung der objektiven Hörfähigkeit eingesetzt werden kann.

Bei der BERA ist es über die Messung der Hirnstammpotentiale möglich, unabhängig von der subjektiven Wahrnehmung des Patienten eine Aussage zur Hörfähigkeit zu treffen. Daher wird diese Methode sehr gerne bei Kleinkindern und Säuglingen angewendet.

Die Messung erfolgt in einem abgeschirmten Raum unter entspannten und ruhigen Bedingungen. Dies ist wichtig, da Anspannung zu Muskelaktivität führt, welche die Ableitung der Hirnstammpotentiale stören kann.

Es werden vor der Untersuchung je ein Elektrode am Warzenfortsatz hinter dem Ohr, der Stirn und auf dem Scheitel positioniert. Über einen Kopfhörer wird die Hörbahn schließlich seitengetrennt stimuliert, so dass die Potentiale über die Elektroden abgeleitete werden können.

Die Untersuchung ist schmerzfrei und nach 10 bis 20 Minuten in der Regel beendet.

Was bedeutet Hyposensibilisierung?
Die Hyposensibilisierung (auch spezifische Immuntherapie (= SIT) oder Allergieimpfung genannt) ist eine der wirksamsten Behandlungs-methoden in der Allergologie. Bei einer Allergie reagiert das Abwehrsystem überschießend auf bestimmte Allergieauslöser (= Allergene). Mit der Hyposensibilisierung wird dem Körper wiederholt ein Allergieauslöser in steigender Dosierung zugeführt, bis diese überschießende Immun-reaktion nicht mehr eintritt und das Abwehr-system den Allergieauslöser toleriert. Die Hyposensibilisierung setzt so bei den Ursachen der Allergieentstehung an.

Voraussetzungen für eine Hyposensibilisierung
Die Voraussetzungen für eine Hyposensibilisierung sind:
Es handelt sich um eine IgE-vermittelte Allergie vom Soforttyp (also z.B. Heuschnupfen, allergisches Asthma, Insektengiftallergie).
Der Auslöser ist eindeutig identifiziert.
Eine Meidung des Allergieauslösers ist nicht oder nicht ausreichend möglich.
Es steht ein nachgewiesen wirksames Allergen-präparat zur Verfügung.
Der Patient muss ausreichend motiviert sein, die  mehrjährige Behandlung konsequent durchzuführen. Kinder sollten mindestens 5 Jahre alt sein.

Warum eine Hyposensibilisierung schon bei Kindern?
Die Hyposensibilisierungsbehandlung ist im Kindes- und Jugendalter aus folgenden Gründen besonders erfolgversprechend:
Im Frühstadium einer allergischen Erkrankung sind noch keine chronischen Veränderungen eingetreten, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.
Das Abwehrsystem ist bei Kindern noch besonders lern-, also auch veränderungsfähig.
Die Wirksamkeit der Hyposensibilisierung ist am besten, wenn man nur auf einen und nicht bereits auf eine Vielzahl von Allergieauslösern allergisch reagiert.
Eine Hyposensibilisierung hat auch vorbeugende Effekte: Nach einer Hyposensibilisierung entstehen weniger neue Allergien, ein Heuschnupfen geht seltener in ein Asthma bronchiale über. Beide Effekte sind bisher sicher nur für die subcutane Immuntherapie (SCIT) nachgewiesen.

Formen der Hyposensibilisierung
Subcutane Immuntherapie (SCIT)
Die am längsten erprobte und am häufigsten angewendete Form der Hyposensibilisierung ist die sogenannte subcutane Immuntherapie (SCIT). Hierbei wird das Allergen, in der Regel monatlich über einen Zeitraum von 3 (gelegentlich auch 5) Jahren, am Oberarm unter die Haut gespritzt.
Bei Kindern ist die Wirksamkeit der SCIT bei Pollenallergie und Hausstaubmilbenallergie sowohl bei allergischem Schnupfen, allergischer Bindehautentzündung als auch Asthma gut belegt. Dasselbe gilt für die Insektengiftallergie. Bei Schimmelpilzallergie und Tierallergie wird nur in Ausnahmefällen hyposensibilisiert.

Sublinguale Immuntherapie (SLIT)
Bei der sublingualen Immuntherapie (SLIT) wird das Allergen in Tropfenform oder als Tablette unter die Zunge gebracht. Für Erwachsene konnte die Wirkung in zahlreichen Studien nachgewiesen werden. Neue Untersuchungen konnten die Wirksamkeit der SLIT auch bei Kindern beim durch eine Gräserpollenallergie ausgelösten Heuschnupfen belegen. Für weitere Allergieauslöser und für die Indikation Asthma steht der Wirksamkeitsnachweis bei Kindern jedoch noch aus.

Wann wird eine Hyposensibilisierung durchgeführt und wie erfolgreich ist sie?
Ab dem Alter von etwa 5-6 Jahren wird die spezifische Immuntherapie bei allergischem Schnupfen, bei allergischer Bindehautentzündung und bei allergischem Asthma bronchiale eingesetzt, bei Insektengiftallergien auch schon früher.
Am häufigsten wird bei Pollenallergie (z.B. Allergie gegen Gräser- oder Birkenpollen) hyposensibilisiert, eine deutliche Symptombesserung ist bei 3 von 4 behandelten Patienten zu erwarten.
Bei Insektengiftallergien mit bedrohlichen Symptomen wird diese Behandlung mit sehr gutem Erfolg bei über 9 von 10 behandelten Patienten angewendet.
Bei Milbenallergien kann die Hyposensibilisierung durchgeführt werden, wenn die Milben-sanierungsmaßnahmen keinen ausreichenden Erfolg gezeigt haben. Hier tritt bei 2 von 3 behandelten Patienten ein guter Therapieeffekt ein.
In besonderen Fällen, wenn der betreffende Auslöser überhaupt nicht zu meiden ist (z.B. Pferdestall direkt neben dem Wohnhaus), wird auch bei Tierhaarallergien hyposensibilisiert.

Wie wird die Hyposensibilisierung durchgeführt?
Bei der subcutanen Immuntherapie wird die Allergenlösung anfangs meist wöchentlich, später in der Regel monatlich unter die Haut gespritzt. Bei Pollenallergien kann die spezifische Immuntherapie entweder das ganze Jahr hindurch (ganzjährige Therapie) oder auch nur außerhalb der Pollensaison durchgeführt werden (präsaisonale Therapie). Studienergebnisse weisen darauf hin, dass die ganzjährige Behandlung wirksamer ist.
Bei Milben-, Tierhaar- und Insektengiftallergien wird grundsätzlich ganzjährig behandelt. Die Therapiedauer beträgt mindestens drei Jahre. Entscheidend für den Erfolg der Behandlung ist die Gesamtmenge des verabreichten Allergens. Der Langzeiteffekt der SCIT gegen Pollen ist bisher über einen Zeitraum von 12 Jahren belegt.
Bei der sublingualen Immuntherapie wird das Allergen täglich in Tropfenform oder als Tablette unter die Zunge gebracht. Die erste Dosis muss unter Beobachtung in der Arztpraxis verabreicht werden. Die Gesamttherapiedauer beträgt ebenfalls drei Jahre.

Gibt es unerwünschte Reaktionen?
Wie bei jeder anderen Behandlung können auch bei einer Hyposensibilisierung unerwünschte Reaktionen auftreten. Durch die korrekte Auswahl und Dosierung des Allergens sowie korrekte Spritztechnik und Beachtung von persönlichen Umständen (Erkältung, Impfung) ist die Nebenwirkungsrate jedoch gering.

Bei der SCIT kann es an der Einstichstelle zu lokalen Reaktionen wie Rötung, Schwellung und Juckreiz kommen, die in der Regel harmlos sind und rasch wieder vergehen. Bei starken örtlichen Schwellungen wird die Nachbeobachtungszeit in der Praxis verlängert, eine örtliche Kühlung durchgeführt und ein Antihistaminikum oder ggf.  Kortisonpräparat verabreicht.
In sehr seltenen Fällen (bei weniger als jeder 1000sten Spritze) können Allgemeinreaktionen wie Juckreiz, Hautausschlag, Unwohlsein oder Husten, manchmal auch Atemnot, Herzklopfen oder Schwindel auftreten. Ein ernstzunehmender Kreislaufschock wird noch weitaus seltener und fast ausschließlich im Erwachsenenalter beobachtet; oft handelt es sich dabei um Patienten, die neben ihrer Allergie noch an weiteren Krankheiten leiden.

Wir unterziehen uns regelmäßigen Notfallschulungen, so dass wir auf diese Fälle vorbereitet sind und optimal reagieren können!

Bei der SLIT sind in den ersten Behandlungswochen Juckreiz und Missempfindungen in der Mundhöhle, Mundschleimhautschwellungen und Reizungen im Rachen häufig (bei 40 bis 75% der Betroffenen), vor allem wenn Entzündungen im Mund bestehen.

Noch seltener als bei der SCIT können Allgemein-reaktionen (siehe oben) auftreten.
Nur die regelmäßige Behandlung über mindestens 3 Jahre sichert den Therapieerfolg.
Nach der Injektion muss der Patient noch mindestens 30 Minuten zur Nachbeobachtung in der Praxis bleiben.
Vor jeder Spritze müssen uns alle Auffälligkeiten (z.B. starke Armschwellung, Allgemeinreaktion, Infekte, Medikamentenänderungen) mitgeteilt werden, da eventuell die Dosis geändert werden muss.
Kurz vor und für den Rest des Tages nach der Injektion sollten Verstärkerfaktoren für allergische Reaktionen wie starke körperliche Belastungen, Saunabesuch oder Alkoholgenuss vermieden werden.
Die empfohlenen Schutzimpfungen können und sollen auch während der Erhaltungsphase der mindestens 3-jährigen Hyposensibilisierungsbehandlung durch-geführt werden. In der Regel genügt ein Abstand von 1 bis 2 Wochen zwischen Schutzimpfung und Hyposen-sibilisierungsspritze.

Bitte denken Sie daran: Eine gute Mitarbeit garantiert den Erfolg!

Innenohr

Gefäßversorgung der Schnecke

Leider gibt es derzeit für die Behandlung von Tinnitus kein spezifisches Medikament. Die Behandlung von akut aufgetretenen Ohrgeräuschen zielt daher auf die Behandlung der Ursachen, welche vielfältig sein können. Dementsprechend gibt es zahlreiche therapeutische Ansätze. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht möglicher Maßnahmen:

Antientzündliche und abschwellende Infusionen:
Als Ursache von akuten aufgetretenem Tinnitus werden – wie auch beim Hörsturz – unter anderem entzündliche Prozesse angenommen werden, die zu einer Schwellung im Innenohr führen. Die antientzündliche und abschwellende Therapie mit Glukokortikoiden (Kortison) ist seit Jahrzehnten Standard in der Behandlung eines akut aufgetretenen Tinnitus/Hörsturz.

Intratympanale Kortikoid-Therapie
Hierbei handelt es sich nicht um eine Infusionstherapie. Das Kortison wird bei dieser Therapieform direkt ins Mittelohr gegeben. Weitere Informationen siehe dort.

Durchblutungsfördernde Infusionstherapie
Die Behandlung akut aufgetretener Ohrgeräusche mit durchblutungsfördernden Medikamenten wird inzwischen kritisch betrachtet. Sie wird daher entsprechend der aktuellen Leitlinie nicht mehr empfohlen.

Ionotrope Infusionstherapie
Bei der ionotropen Infusionstherapie wird dem Patienten ein Lokalanästhetikum (z.B. Lidocain) intravenös verabreicht. Diese Wirkstoffe führen zu einer Ionenkanal-Aktivierung, was sich günstig auf die Funktion der Innenohrhaarzellen auswirken kann.

Infusionstherapien sind immer nur eine Option bei relativ frisch aufgetretenem Tinnitus. Länger bestehende Ohrgeräusche sind medikamentösen Therapien nicht mehr zugänglich. Beim chronischen Tinnitus ist das primäre Therapieziel die Linderung der Symptome, da eine vollständige Beseitigung des Ohrgeräuschs nur selten möglich ist.
Zu Tinnitusmaskierung, Defocussierung, Noisern und flankierenden therapeutischen Möglichkeiten beraten wir Sie gerne ausführlich in unserer Sprechstunde (Counseling).

Siehe auch aktuelle Leitlinie Hörsturz
Literaturtipps:
E. Biesinger; K. V. Greimel: Hörsturz und Tinnitus. Schnell verstehen und sofort richtig behandeln. Trias, 2003.
U. H. Ross: Tinnitus. So finden Sie wieder Ruhe. Gräfe & Unzer, 2006. (Empfehlung Deutsche Tinnitusliga)
F. E. Callies: Der Tinnitus Helfer. Retraining Therapie: Die neue Form der Selbsthilfe. Humboldt, 2004.

Kehlkopfkrebs ist weiterhin eine relevante Krebserkrankung in Deutschland. Die bedeutendsten Risikofaktoren sind Rauchen und Alkoholkonsum. Ein Zusammenhang mit beruflicher Belastung durch Asbest, Zement und Hartholzstaub sowie mit chronischer (Magensäure-bedingter) Entzündung des Kehlkopfs ist anzunehmen. Ebenso ist eine familiäre Vorbelastung von Bedeutung.

Die Heilungschancen für Kehlkopfkrebs sind vergleichsweise gut, sofern der Krebs entdeckt wird, solange er sich noch nicht weit ausgebreitet hat.

Wichtige Symptome sind anhaltende Heiserkeit, Schluckbeschwerden und Husten. Insbesondere bei neu aufgetretener Heiserkeit, die länger als 3 Wochen anhält, sollte eine Untersuchung des Kehlkopfs durch einen HNO-Facharzt erfolgen.

Die Untersuchung erfolgt heute in der Regel mit Hilfe eines Endoskops und ist schmerzlos und schnell durchzuführen. Auf Wunsch kann der Kehlkopf auch ohne jeden Würgereiz mit einem dünnen und flexiblen Endoskop über die zuvor betäubte Nase betrachtet werden. Diese Technik erlaubt zudem eine Foto- und Videodokumentation, um etwa eine Verlaufskontrolle auffälliger Befunde zu ermöglichen, ohne dass sofort operiert werden muss.

Für Personen mit erhöhtem Risiko empfiehlt sich ab dem 40. Lebensjahr eine jährliche Kehlkopfkrebs-Untersuchung – auch wenn keine Beschwerden vorliegen.

Vergrößerte Nasenmuscheln führen häufig zu behinderter Nasenatmung im Liegen und können so den Schlaf empfindlich stören oder zu Schnarchen führen. Typischerweise geben hiervon betroffene Patienten einen Seitenwechsel an – mal ist die eine Nasenseite zu, mal die andere. Häufig sind diese Patienten zusätzlich Hausstaubmilbenallergiker.

Besteht der Wunsch nach einer Verbesserung der Nasenatmung, so ist dies in örtlicher Betäubung schmerzfrei innerhalb von 20 Minuten möglich. Voraussetzung ist, dass ausschließlich die Nasenmuscheln die Nasenatmung behindern, also die Nasenscheidewand gerade ist und chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen ausgeschlossen wurden. Wurden also in der endoskopischen Untersuchung keine weiteren Atemluftpassagehindernisse festgestellt, so ist die Verkleinerung der Muscheln die Therapie der Wahl.

Wir verwenden hierfür die Celon-Methode, ein modernes minimalinvasives Verfahren zu Verkleinerung vergrößerter Nasenmuscheln. Dabei wird das Muschel-Gewebe durch die Radiofrequenztechnik schonend submukös, d.h. unterhalb der Schleimhautoberfläche schrittweise denaturiert. Durch Abbauprozesse kommt es im Verlauf zu einer Schrumpfung der behandelten Nasenmuschel. Vorteil dieser Methode gegenüber konventionellen Verkleinerungstechniken ist die Schonung der Schleimhaut, die ihre Reinigung- und Transport-Funktion daher behält. Daher kommt es bei dieser Art der Behandlung auch nur seht selten zu Blutungen und Absaugungen der Nase, wie sie bei konventionellen Methoden durchgeführt werden müssen, sind kaum nötig.

Weitere Informationen finden Sie auch unter www.schnarchportal.de

Otoakustische Emissionen (OAE)

Die Messung der Otoakustischen Emissionen gehört zu den objektiven Hörprüfungen.
Bei der Untersuchung wird der Umstand genutzt, dass ein Teil der Innenohrzellen (Äußere Haarzellen) bei akustischer Anregung und normaler Hörfunktion selbst ein Tonsignal erzeugen. Bei der Untersuchung wird daher eine winzige Sonde in den Gehörgang eingeführt, die direkt vor dem Trommelfell ein Tonsignal abgibt und gleichzeitig das Tonsignal aufzeichnet, dass von den
Haarzellen zurück kommt. Im besten Fall dauert der Test nur wenige Sekunden.

Was ist ein Reflux?

Damit eingenommene Nahrung verdaut werden kann, produziert Ihr Magen Säure. Gelegentlich kann diese Säure in die Speiseröhre zurückfließen (lat. refluere; Reflux). Wenn dieser Reflux sehr häufig oder permanent auftritt, wird er als gastro-ösophagealer Reflux (GERD) bezeichnet. Betroffene kennen das Gefühl von Sodbrennen, das als Brennen in der Brust wahrgenommen wird.
Säure kann auch bis in den Kehlkopf bzw. Rachen fließen, was als laryngopharyngealer Reflux bezeichnet wird (LPR).
LPR ist meistens gasförmig und nicht flüssig. Er findet häufig ohne Sodbrennen statt, weshalb er oft nicht so leicht erkannt wird, daher auch die Bezeichnung „Stiller Reflux“.

Symptome
Die durch LPR verursachten Symptome sind meist nicht so eindeutig wie beim GERD mit Sodbrennen. Typischerweise treten beim Stillen Reflux folgende Beschwerden auf:

  • Heiserkeit, besonders morgens
  • Anhaltender Räusperzwang, Hüsteln
  • Kloßgefühl oder Mißemfindung im Hals
  • Übermäßige Schleimbildung und Herabfließen an der Rachenhinterwand
  • Schlafapnoe durch chronischen Schleimhautreizzustand
  • Schluckbeschwerden
  • Infektneigung mit häufigen Halsinfekten

Muss der Reflux im Rachen ernst genommen werden?
Eine kleine Menge an Reflux ist normal. Jedoch können bei unbehandeltem Reflux schwerwiegende Schäden auf der Schleimhaut der oberen Atemwege und der Lungen entstehen.
Die frühzeitige Behandlung des Refluxes ist daher sehr wichtig. Wenn gravierender Reflux untherapiert bleibt, kann sich das Gewebe in der Speiseröhre entzünden (Ösophagitis) und beschädigt werden. Dies kann zu schwerwiegenden Problemen bis zum Barrett’s Ösophagus und sogar potenziell bis zum Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) führen.
Im Bereich der oberen Atemwege kann ein unbehandelter LPR zu beträchtlichen Problemen, wie z.B. Stimmbandknötchen, subglottischer Stenose (Verengung der Atemwege) und Granulomen (knotenartige Gewebeneubildung) führen. Ein chronischer Reizzustand der Schleimhäute kann in seltenen Fällen sogar Krebserkrankungen im Rachen- und Kehlkopfbereich fördern.

Diagnostik
Bei Beschwerden, die auf einen Reflux hindeuten erfolgt zuerst die klinische endoskopische Untersuchung von Rachen und Kehlkopf. Ausgeprägtere Reizzustände sind wie bei der Magen- Speiseröhrenspiegelung durch eine Rötung im Bereich der Schleimhäute zu erkennen. Dann ist der Fall eindeutig. Problematischer sind leichtgradige Veränderungen zu erkennen, da der Stille Reflux gasförmig ist.
Für diese Fälle können wir pH-Veränderungen mit einer kleinen Sonde messen und durch Magensäure verursachte Beschwerden aufdecken.

Durchführung der pHmetrie mit dem Dx-System
Bei der pHmetrie wird eine sehr feine Sonde (nur 1 mm Durchmesser) durch die Nase in den Rachen geführt und dort genau positioniert. An der Spitze der Sonde befindet sich ein empfindlicher Sensor, der nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Säure in vernebelter Form messen und aufzeichnen kann.
Vor der Einlage betäuben wir die Schleimhaut von Nase und Rachen oberflächlich, so dass das Einführen schmerzfrei ist und nur wenige Minuten dauert.

Die Sonde ist mit einem Taschenrecorder verbunden, der die pH-Schwankungen im Bereich der Rachenschleimhaut drahtlos aufzeichnet. Der Sitz der Sonde wird nach einer kurzen Eingewöhnungsphase beim Essen, Trinken, Sprechen  und Schlucken nicht stören. Während der Aufzeichnungszeit können und sollen Sie alle auch sonst gewohnten Tätigkeiten (Mahlzeiten, Sport, zur Arbeit gehen) beibehalten. Lediglich Duschen oder Baden ist während dieser Phase nicht erlaubt, weil das Gerät nicht wasserdicht ist.
Sollten Symptome auftreten, können Sie diese per Tastendruck auf dem Recorder festhalten, so dass sie später mit einem möglichen Säure-Reflux korreliert werden können. Des Weiteren können Sie Essenszeiten und die Oberkörper-Flachlage über die Tasten dokumentieren, was ebenfalls sehr hilfreich ist, um einen Zusammenhang zwischen Beschwerden und Refluxmustern besser beurteilen zu können.
So wird nicht nur festgestellt, ob Sie unter Reflux leiden, es wird auch festgestellt, ob die Säure für Ihre Problematik überhaupt verantwortlich ist, oder ob die Symptome durch eine hohe alkalische Konzentration oder andere Noxen verursacht werden.
Nach 24 Stunden geben Sie das Gerät wieder in der Praxis ab. Danach erfolgt die Auswertung weitgehend automatisiert. Anschließend besprechen wir das Ergebnis anhand der Befunde und legen die weitere Therapie zusammen fest.
Aufgrund der Sonde, die während der Untersuchung in der Nase äußerlich sichtbar bleibt, legen wir die Untersuchung gerne auf einen Freitag oder Samstag, so dass Sie beruflich unter der Woche nicht beeinträchtigt sind.
Wir verwenden hygienische Einmal-Sonden und das Dx-System der Fa. Restech (Neuwirth Medical Products).

Therapie
Abhängig vom Schweregrad Ihrer Symptome, den endoskopischen Untersuchungsbefunden und Ihren pH-Messwerten, werden wir die geeignete Therapie für Sie festlegen. Diese kann, je nach Ausprägung des Refluxes, von einer Umstellung bestimmter Lebensgewohnheiten bis hin zur Einnahme von Medikamenten reichen.
In allen Fällen arbeiten wir eng mit Ihrem Hausarzt, Internisten und ggf. Gastroenterologen zusammen.
Für gesetzlich Versicherte Patienten besteht die Möglichkeit der Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse nach vorheriger Absprache.

Prick-Test

Es wird ein Tropfen Allergenlösung Unterarminnenseite aufgetragen, ebenso zum Vergleich Histamin (Positivkontrolle) und eine Kochsalzlösung (Negativkontrolle). Mit einer dünnen Lanzette wird die oberste Hautschicht durch den Tropfen oberflächlich angeritzt, so dass das Allergen eindringen kann. Nach zwanzig Minuten kann man das Ergebnis ablesen. An den Stellen, an denen eine Allergie abläuft, bilden sich Rötungen oder Quaddeln, die in der Regel nach einigen Stunden wieder verschwinden.

Um das Ergebnis nicht zu verfälschen, müssen drei bis sieben Tage vorher bestimmte Medikamente (Antihistaminika, Kortison und Beruhigungsmittel) abgesetzt werden. Fragen Sie bitte im Zweifel nach, um welche Medikamente es sich handelt und wieviel Tage Karenz notwendig sind.

Intrakutantest

Dieser Test ist nur bei bestimmten Allergenen wie Schimmelpilzen gerechtfertigt. Im Gegensatz zum Prick-Test wird das Allergen hier mit einer feinen Spitze etwas tiefer in die Haut gespritzt. Im Übrigen verläuft der Intracutantest wie der Prickeltest, die Reaktion verläuft jedoch schneller.

Der RAST-Test (Radio-Allergo-Sorbent-Test) ist ein diagnostisches Verfahren mit dem Allergie-spezifische Antikörper der Klasse E nachgewiesen werden können.
Hierzu werden wenige ml Blut entnommen und an ein Labor gesendet. Nach 8-10 Tagen ist das Ergebnis in der Regel vorliegend. Der Schwergrad wird in 7 Stufen eingeteilt von 0 bis 6.
Wir führen den Test bei Planung einer spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung) zur Überprüfung sowie bei unklaren Fällen (auffällige Allergietests, aber kaum Symptome -> Sensibilisierung auf Minor-Allergen) ergänzend zum klassischen Hauttest (Prick-Test) durch.
Bei Kindern, die einem Hauttest noch nicht zugänglich sind, können wir über die Bestimmung des Allergie-spezifischen IgE einen ersten Eindruck über eine vorliegende Allergisierung bekommen. Inzwischen ist es möglich mit nur einem ml Blut eine Sensibilisieren auf 282 Allergene feststellen zu können (sog. ALEX-Test). Im Verlauf sollten jedoch immer in-vivo-Tests (Hauttest) zur Diagnosebestätigung durchgeführt werden.

Wir besitzen als Privatpraxis keine Kassenzulassung, d.h. wir können Behandlungen gesetzlich Versicherter nicht mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen.
Selbstverständlich können Sie die Behandlung in unserer Praxis trotzdem in Anspruch nehmen. Die Behandlungskosten in unserer Praxis sind niedriger, als oft erwartet. Fragen Sie uns. Wir nennen Ihnen gerne die ungefähren Kosten, die bei einer Privatbehandlung auf sie zukommen. Sie sind völlig transparent!
Entscheiden Sie sich für eine Privatbehandlung, dann erhalten sie nach der Behandlung eine Abrechnung der in Anspruch genommen Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ), die Ihnen per Post zugeht. Privatversicherte Patienten leiten diese Rechnung an Ihre private Krankenversicherung weiter, gesetzlich Versicherte müssen die Rechnung selbst tragen.

Es gibt jedoch die Möglichkeit, bei Ihrem Arzt eine Privatbehandlung zu wählen. Seit dem 1.1.2004 (Inkrafttreten des GKV-Modernisierungsgetzes) können Sie bei Ihrer Krankenkasse im Vorfeld den Tarif „Kostenerstattung“ wählen. Sie sind an diesen Tarif dann allerdings mindestens ein Jahr gebunden. Die von uns erstellte Rechnung schicken Sie dann wie als Privatversicherter an Ihre Krankenkasse. Sie erstattet Ihnen dann einen Anteil, den sie für Sie in der Kassenabrechnung hätte tragen müssen. Den Restbetrag bezahlen Sie selbst. Auch hier gibt es die Möglichkeit der Übernahme der Leistungen – wenn eine ambulante Zusatzversicherung abgeschlossen wird. Wir empfehlen Ihnen die Kontaktaufnahme mit Ihrer Krankenkasse, die sie hierzu ausführlich beraten kann.

Es ist wichtig zu wissen, dass bei einer ärztlichen Privatbehandlung Vertragspartner immer Arzt und Patient sind. D.h. dass wir als Privatpraxis direkt mit Ihnen abrechnen, d.h. keinen Kontakt zu Ihrer Krankenkasse aufnehmen, wie es auch bei allen Privatversicherten gehandhabt wird.

Spirometrie (Lungenfunktionsprüfung)

Bei der Lungenfunktionsprüfung atmet der Patient mittels eines Mundstücks über in das Messgerät (Spirometer). Neben der Ruheatmung werden hierbei auch die maximale Ein- und Ausatmung gemessen und so dynamische Veränderungen während der Ein- und Ausatmung aufgezeichnet.

Bei der Untersuchung werden verschiedene Werte registriert wie die Vitalkapazität (VC, das Lungenvolumen zwischen maximaler Ein- und Ausatmung) oder die forcierte Vitalkapazität (FVC, das Lungenvolumen, welches nach maximaler Einatmung mit maximaler Geschwindigkeit ausgeatmet werden kann).

Der FEV1-Wert (forced expiratory volume in 1 second) stellt einen weiteren wichtigen Parameter dar. Der FEV1 bildet das Volumen ab, das sich bei maximal beschleunigter Ausatmung innerhalb einer Sekunde ausatmen lässt. Im Vergleich mit der Gesamtmenge an Luft, die der Patient ausatmen kann, lässt sich das Ausmaß der Atembehinderung nachweisen.

Werden erniedrigte FEV1-Werte in der Messung festgestellt, so wird in der Regel ein Bronchospasmolysetest (siehe dort) an die Untersuchung angeschlossen.

Bei der Videoendoskopie können wir Nase, Nebenhöhlen, Rachen und Kehlkopf endoskopisch untersuchen und Ihnen am Bildschirm auffällige Befunde demonstrieren und dauerhaft dokumentieren.

Messung des exhalierten, d.h. ausgeatmeten, Stickstoff-Monoxids. Erhöhte Werte finden sich bei einer allergischen Erkrankung der tiefen Atemwege. Dieser Test zeigt frühzeitig ein möglicherweise beginnendes bzw. manifestes Asthma an.

Hier finden Sie weitere Informationen zum FeNO-Test

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung!

Ihre HNO-Praxis Dr. Weinzierl

Privatpraxis für HNO und Allergologie in Nürnberg Mögeldorf